Wie können Sie Webinare richtig einsetzen? Da einige Webinarformate besonders gut funktionieren, während andere scheinbar zu echten Rohrkrepierern werden, liegt die Antwort in der klaren Zielbestimmung der Webinare. Welchen Zweck sollen Sie erfüllen? Welche Zielgruppe wartet förmlich auf ein Webinar-Angebot von Ihnen? Schauen wir in dieser Geschichte ausschließlich auf Einsatzbereiche, bei denen es Sinn macht, mit Webinaren die Zielgruppe zu begeistern und der Zielgruppe einen echten Gewinn zu bescheren.
Mythos Motivation: Die Mitarbeiter als Mitmacher!
Reinhard K. Sprenger ist nicht nur ein bekannter Buchautor und Management-Berater (https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_K._Sprenger), sondern auch ein feinsinniger Philosoph, der in seinen Büchern und Seminaren öffentlich über Führung nachdenkt. Sein Buch „Mythos Motivation – Wege aus einer Sackgasse“ gilt schon lange als ein Klassiker der Management- und Führungslehre. Der Mitarbeiter mit auf den Weg zum unternehmerischen Erfolg nehmen will, muss nicht nur die bekannten Demotivatoren ausschalten, sondern auch die intrinsische Motivation stärken (http://www.sprenger.com/). Wie hängt das mit einem internen Webinar für Mitarbeiter zusammen? Das Stichwort ist: Teilhabe! Führungskräfte von heute können leider nicht mit allen Mitarbeitern das persönliche Gespräch pflegen. Im Gegensatz zu einem Video- oder Webcast, muss man Webinare richtig einsetzen: Denn das Format der Webinare verfügt über einen ganz entscheidenen Vorteil: Der interaktive Rückkanal. Ob im Chat, durch Umfragen oder Live-Wortmeldungen. Hier kommt nicht nur das Gefühl auf, gehört zu werden. Hier entsteht durch die Rückmeldung für Führungskräfte auch eine klare Reflektion. Sind die Mitarbeiter bei den strategischen Gedanken und taktischen Vorhaben noch dabei? Kommen neue Vorschläge auf den Tisch, die sich manch eine Kollegin oder Kollege nicht getraut hat, in einem face-to-face Event zu äußern. Längst ist in Zeiten der Digitalisierung klar, dass wir nicht nur im One-to-One wichtige Impulse austauschen können, sondern dass wir uns aller digitalen Möglichkeiten bedienen sollten, die Mitarbeiter nicht nur zu „Arbeitern“, sondern zu Mit-„Machern“ werden lassen. Sie werden überrascht sein, wie positiv das Feedback der Mitmacher ausfallen wird.
Webinare richtig einsetzen zur Partner Promotion: Den Verkaufskanal in die erste Reihe setzen!
Der indirekte Vertrieb – nennen wir ihn den Partner-Channel – hat auch in Zeiten des E-Commerce längst noch nicht ausgedient. Wenn fachliche Expertise, lokale Präsenz und digitale Geschäftsmodelle zusammenkommen, dann wird kaum ein Anwender seinem Partner des Vertrauens den Rücken zukehren. Das habe ich nicht nur in einer Studie (https://www.hybris.com/de/ecc-cross-channel-studie2016) gelesen, sondern kann ich dank eines guten Netzwerks ganz konkret (fast) jeden Tag erleben. Mit den richtigen Partnern können Sie mal richtig Gas geben im Webinar-Business. Kleines Szenario gefälligst: Sie laden zwölf Partner ein, eine Webinar-Serie mit Ihrer Kompetenz und Ihren Kontakten zu unterstützen. Natürlich wissen wir, dass kein Partner ohne guten Grund seine wichtigen Geschäftskontakte einfach mal so an Sie (wenn sie der Hersteller sind) weitergibt. Webinare richtig einsetzen bedeutet in diesem Fall: Veranstalten Sie diese über ein Trust-Center des Webinar-Experten, der für jeden Partner individuelle Kontakt-IDs managed, die sicherstellen, dass die Webinar-Teilnehmer aus seiner Kontaktliste auch anschließend wieder nur dem richtigen Partner zurückgespielt werden. Ergänzt um eine Promotion an Neukunden erhält der Partner nicht nur aktualisierte Informationen über seine Kontakte, sondern zusätzlich auch noch vielversprechende Leads für seine Nachbearbeitung. Plötzlich sind sie als Marketingentscheider(-in) also nicht mehr allein im Boot, wenn es um Inhalte und Promotion einer neuen Idee, einer neuen Lösung geht, sondern haben ihren wichtigsten Vertriebskanal gleich in die erste Reihe gesetzt. So profitieren wichtige Partner nicht nur von den direkten Ergebnissen einer eigenen Webinar-Serie. Sie organisieren auch gleichzeitig eine Content-Maschine für ihre wichtigen Partner, die mit eigenen Ressourcen es gar nicht stemmen könnten. Wer also den Partner frühzeitig und integer in seine Webinar-Planungen einweiht und mit einem Trust-Center auf neutrales Data-Management setzt, der erhöht nicht nur die Reichweite der Kampagne, sondern zeigt gleichzeitig höchste Wertschätzung für den wichtigen Vertriebskanal.
Vordenker für Morgen: Mittendrin, statt nur dabei.
Zugegeben haben ich mich bei der Zwischenüberschrift von einer älteren Werbekampagne von Sport1 inspirieren lassen. Gerade für die Webinar-Szenarien erscheint mir das „mittendrin“ so wichtig, dass ich hier auch einen besonderen Fokus eingehen möchte. „Ganz viele Teilnehmer“. Das steht meist ganz oben auf der Wunschliste der Marketingentscheider(innen), wenn sie nach den Top-3 Zielen für die Durchführung der Webinare gefragt werden. Und vor kurzen erklärte mir ein Unternehmen: Die Zahlen sind ja prima, aber von den 170 Teilnehmern sind für uns zu wenige CxO´s dabei. Klar, denke ich mir. Das Thema war auch schon eher technisch formuliert. Eher aus Sicht des veranstaltenden Unternehmens formuliert, als aus der Perspektive der CxO´s betrachtet. Hochkarätige Experten und Entscheider lassen sich doch auch nicht so einfach verführen, Ihre Zeit in einer Ego-Betrachtung des werbenden Unternehmens einzusetzen. Diese Vordenker für das Geschäft von Morgen haben eine andere Agenda:
1) Sie wollen wahrgenommen und wertgeschätzt werden.
2) Sie wollen mitdiskutieren und nicht nur Empfänger von Botschaften sein.
3) Sie brauchen Neues, statt Bekanntes.
Und schon sind wir mittendrin in der Arena der Premium-Formate um Webinare richtig einsetzen zu können. Folglich sehen die Ausgangsvoraussetzungen für ein Premium-Webinar auch vollkommen anders aus, als die bekannten „Dabei sein“-Events. Augenhöhe ist ein wichtiges Merkmal in der Dramaturgie der Durchführung. Wenn wir uns schon an die wertvollen Entscheider in den Unternehmen wenden, dann müssen wir von der Referentenseite mindestens genauso halten. Augenhöhe bedeutet, dass wir als Referenten einen oder mehrere Experten benötigen, die hierarchisch auf gleichem Niveau wie unsere Teilnehmer agieren können, aber zusätzlich neues Wissen transportieren. Nur über Neuigkeiten ergeben sich Gesprächsansätze, die zum Nachfragen animieren und das wahre Erlebnis des „mittendrin“ vermitteln. Ergo: Augen auf bei der Expertenauswahl und mutig in neue Themen springen. Dann gelingt auch der Schulterschluss mit den Vordenkern in den Unternehmen.

Martin ist der Geschäftsführer der PFG GmbH. Darüber hinaus ist er Autor und Moderator für Business- und Technologie-Themen. Seine Passion sind Themen, die klare Botschaften für den nutzbringenden Einsatz von künstlicher Intelligenz, Robotik und Sensorik im täglichen, privaten und beruflichen Leben.